Die Erziehungsfähigkeit besteht aus vielen verschiedenen Faktoren, die zur Beurteilung herangezogen werden können. Beispielsweise gehören dazu unter anderem das Prinzip der Feinfühligkeit, Kontinuität und Stabilität oder auch das Prinzip der Förderung. Erziehungsfähigkeit bedeutet, die Bedürfnisse und Fähigkeiten eines Kindes zu erkennen und Erziehungsziele und Erziehungseinstellungen  daran zu orientieren. Eltern sollten dazu ausreichend persönliche Kompetenzen besitzen, die sie im Umgang mit dem Kind in kindeswohldienliches adäquates Erziehungsverhalten umsetzten können.

Die sich wandelnden Bedürfnisse zu (er-)kennen ist Voraussetzung, um deren Befriedigung sicherstellen zu können. In diesem Kapitel wird ein Überblick über die grundlegenden kindlichen Bedürfnisse gegeben und es werden die erforderlichen Erziehungskompetenzen dargestellt. Orientiert an den Entwicklungsphasen von der frühen Kindheit bis ins Jugend- beziehungsweise junge Erwachsenenalter werden Anforderungen an Eltern und an die Unterstützung durch die Begleitete Elternschaft hergeleitet.

  • Alderfer hat bereits Anfang der 1970er-Jahre eine Kategorisierung in drei Basis-Bedürfnisse von Kindern vorgenommen, die miteinander in Zusammenhang stehen und in Wechselwirkung voneinander abhängig sind.
  • Aufgabe der Eltern beziehungsweise Bezugspersonen ist es in dieser Lebensphase, Spiel- und Sprechanregungen zu ermöglichen durch das Vorhalten von passendem Spielmaterial, gemeinsamen (Spiel-) Aktivitäten mit dem Kind sowie der Ermöglichung von Kontakten zu anderen Kindern (zum Beispiel auf dem Spielplatz oder in der Kita).
  • Die Elternschaftsfähigkeiten spielen eine entscheidende Rolle in der Erziehung von Kindern und beeinflussen deren emotionale und soziale Entwicklung.
  • Bei Kindern im entsprechenden Alter ist es sinnvoll zum Vergleich einen Bericht des Kindes über eventuell wahrgenommenes Desinteresse und ausbleibende erzieherische Reaktionen des Elternteils auf Problemsituationen einzuholen.
  • Klare Regeln, verlässliche Absprachen und ein positives Vorbild ermöglichen Kindern Orientierung.

Gedanken zu „Was bedeutet Erziehungsfähigkeit“

Daher ist es entscheidend, dass Eltern über das nötige Wissen und die Ressourcen verfügen, um kontraintuitive Situationen effektiv zu meistern. Indem sie reflektiert und bewusst handeln, können Eltern die Erziehungsfähigkeit stärken und somit das Wohl des Kindes nachhaltig fördern. Die Erziehungsfähigkeit bezeichnet die Fähigkeit von Eltern, ihre Kinder angemessen zu fördern und zu betreuen.

Das „Nein“ des Kindes zum Umgang

Bezugspersonen müssen die Reifenservice Diez erforderliche Feinfühligkeit mitbringen, die kindlichen Signale angemessen zu beurteilen und entsprechend zu reagieren. Während Säuglinge und Kleinkinder durch Weinen, Lachen, Unruhe und andere körperliche Reaktionen ihre Befindlichkeit, Wünsche und Bedürfnisse äußern, ermöglicht insbesondere die Entwicklung der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten das Wechselspiel von Bedürfnisäußerungen und Bedürfniserfüllung. Reagieren die Bezugspersonen angemessen, ist die Voraussetzung geschaffen, dass ein Kind eine Autonomie entwickelt, die es ihm ermöglicht, eigenständig zu handeln, aber auch Unterstützung zu fordern, wenn dies notwendig ist (vergleiche Werner 2006).

Eine Schwierigkeit dabei ist, dass Eltern oft sehr unterschiedliche Kompetenzen haben, so sind beispielsweise Mütter oft eher emotional kompetent während Väter eher leistungsorientiert oder interessantere Spielpartner sind. Die emotionale Bindung des Kindes zu den Elternteilen spielt bei Sorgerechtsentscheidungen immer eine Rolle, da diese einen großen Einfluss auf das Kindeswohl im Allgemeinen und die weitere Entwicklung des Kindes hat. Dieses Wissen kann beispielsweise von den eigenen Eltern übertragen oder sich durch Literatur oder Austausch mit anderen angeeignet worden sein. Leistungsorientierung oder Kreativität sein, Individualität, soziale Konformität oder Bildung. Sie beinhalten also Erwartungen und Forderungen an das Kind und die Entwicklung des Kindes. Trotz der eingangs beschriebenen Bedeutung elterlicher Förderung für die kognitive Entwicklung und der ausdrücklichen Erwähnung des „geistigen Wohls“ von Kindern im § 1666 Abs.

Erziehungsfähigkeit

Ein achtjähriger Junge fällt in der Schule durch häufige Fehlzeiten, unerledigte Hausaufgaben, eine Außenseiterrolle und massive Aggressivität gegen Gleichaltrige so auf, dass Schulausschluss bzw. Die beruflich sehr eingespannte alleinerziehende Mutter nimmt den Jungen aber als unauffällig wahr und sieht keinen Anlass für eine verstärkte erzieherische Einflussnahme, sodass Untersozialisation zwar nicht als Ursache der Problematik, wohl aber als aufrechterhaltende Bedingung feststeht. Die Erziehungsfähigkeit von Eltern spielt eine entscheidende Rolle für das Wohl ihrer Kinder.

Wenn das Kind sich also immer wieder weigert, die Schuhe anzuziehen, bevor es zum Kindergarten geht, sollten die Eltern jedes Mal auf dieselbe konsequente Weise reagieren. Inkonsequente Strafen gegenüber dem Kind sind hingegen nicht hilfreich, um eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Das Erziehungsverhalten, welches diese Ziele und Einstellungen umsetzt und dabei stets dem Kindeswohl dient.

Wichtige Aspekte zum Aufbau einer sicheren Kind – Eltern Bindung:

Verändern sich nun auch die oben genannten Bereiche für ein Kind, können sich Stressoren summieren, Bewältigungskompetenzen mindern und Fehlanpassungen des Kindes hervorrufen. In der Erkenntnis, wie bedeutsam der Erhalt emotionaler Bindungen für einKind ist, findet das Kriterium der Bindungstoleranz seine Berechtigung. Bindungstoleranz im elterlichen Trennungskonflikt bezieht sich in der Regel auf die emotionale Beziehung des Kindes zum anderen Elternteil.

Eines Elternteils, auf Fragen des Kindes einzugehen und seine Interessen, Neugier und Wissbegier zu unterstützen (Kindler 2006b). Es lassen sich Befunde dafür finden, dass eine unterstützende und anregend gestaltete Umwelt vorgeburtlich bedingte Defizite kompensieren kann (Kendler et al. 2015). In den unterschiedlichen Entwicklungsstadien eines Kindes kommt den jeweiligen Grundbedürfnissen eine unterschiedliche Bedeutung zu. In der frühen Kindheit steht die Fürsorge im Mittelpunkt, mit zunehmendem Alter entwickelt das Kind immer mehr Autonomiestreben, welches dann im Jugendalter zentral steht.